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Mindset im Sport – Welches Mindset hast du?

  • Autorenbild: Mayla Kind
    Mayla Kind
  • 16. März
  • 7 Min. Lesezeit

Was steckt eigentlich hinter „Mindset“?

Jeder redet davon, doch was bedeutet es wirklich? Dein Mindset ist deine innere Einstellung – die Art, wie du Herausforderungen siehst, wie du auf Rückschläge reagierst und was dich antreibt. Es beeinflusst, wie du im Sport (und im Leben) deine Erlebnisse einordnest, dich motivierst und mit neuen Herausforderungen umgehst. Es kann beeinflussen, wie du Fortschritte wahrnimmst oder welche Herangehensweise sich für dich richtig anfühlt.

Psychologin Carol Dweck unterscheidet zwei grundlegende Denkweisen:


  • Fixed Mindset: „Ich bin halt so, Talent hat man oder nicht.“ Fehler sind hier ein Zeichen von Scheitern, nicht von Wachstum.

  • Growth Mindset: „Ich kann mich verbessern, wenn ich dranbleibe.“ Fehler sind Lektionen, keine Endstation.


Welche Mindsets gibt es im Sport?

Hier ist eine Auswahl an Mindsets, die ich persönlich interessant finde und die ich bei mir selbst sowie in meinem Umfeld schon beobachtet habe.


Das Spaß- Mindset

Sport soll sich gut anfühlen! Der Fokus liegt auf Genuss und Erlebnis – Leistung ist eher zweitrangig. Häufig zu finden in Sportarten wie Surfen, Skaten oder Yoga. Hier geht es darum, sich selbst zu spüren und das Gefühl von Freiheit und Freude zu genießen, ohne den Druck einer Leistung. Es ist eine entspannte Herangehensweise, bei der der Spaß im Vordergrund steht und das Erlebnis an sich.


Das Gesundheits- Mindset

Hier steht das Wohlbefinden im Vordergrund. Leute mit diesem Mindset bewegen sich, weil es ihnen langfristig guttut, nicht um Bestzeiten zu knacken. Es geht um die positive Wirkung auf Körper und Geist, wie zum Beispiel durch regelmäßige Bewegung, um fit zu bleiben und das Risiko von Krankheiten zu verringern. Die Motivation ist langfristig ausgerichtet und nicht an kurzfristigen Erfolgen oder Wettkämpfen orientiert.


Das Wettkampf- Mindset

Hier geht’s um Gewinnen, um besser werden, um Fortschritt. Athleten mit diesem Mindset sind diszipliniert, analysieren ihre Leistung und setzen sich ambitionierte Ziele. Sie messen ihren Erfolg oft in direkten Ergebnissen und sehen jeden Wettkampf als Gelegenheit zur Verbesserung. Der Fokus liegt klar auf Leistung und dem Drang, sich stetig zu steigern und sich mit anderen zu messen.


Das Perfektionisten- Mindset

Jedes Detail muss stimmen, jede Technik perfekt ausgeführt sein. Kann motivierend sein – oder in Frust umschlagen, wenn es nicht sofort klappt. Athleten mit diesem Mindset sind oft extrem selbstkritisch und setzen sich hohe Standards. Diese Einstellung kann zu außergewöhnlichen Leistungen führen, aber auch zu Enttäuschung und Erschöpfung, wenn das angestrebte Ziel nicht erreicht wird. Dieses Mindset ähnelt dem Wettkampf-Mindset, mit einem entscheidenden Unterschied: Der Wettbewerb findet nicht mit anderen statt, sondern mit sich selbst.


Achtsamkeits- Mindset

Ein Achtsamkeits- Mindset bedeutet, den Moment bewusst wahrzunehmen – ohne Druck, ohne Bewertung. Es geht darum, auf den eigenen Körper zu hören, Gedanken kommen und gehen zu lassen und kleine Fortschritte wertzuschätzen. Statt höher, schneller, weiter zählt: bewusster, ausgeglichener, präsenter. Ähnlich wie das Gesundheits- Mindset steht hier aber noch mehr die Mentale Komponente im Vordergrund.


Das Durchhalte- Mindset

Egal, wie hart es wird – aufgeben ist keine Option. Dieses Mindset ist besonders wichtig in Ausdauersportarten wie Marathon oder Triathlon. Es basiert auf mentaler Stärke und der Überzeugung, dass jede Herausforderung überwunden werden kann, wenn man nur lange genug dranbleibt. Dieses Mindset hilft dabei, auch in schwierigen Momenten weiterzumachen und nicht aufzugeben.


Mein Surftrip und die Sache mit dem Mindset

Neulich auf einem Surftrip mit meinem Mann hatten wir genau darüber eine Diskussion. Was haben wir eigentlich für ein Mindset, wenn es um Surfen geht?

Mein Mann war als Jugendlicher Profisportler und hat ein ausgeprägtes Wettkampf- und Perfektionisten -Mindset – 5 Uhr aufstehen, Wellen checken, raus ins Wasser, egal wie die Bedingungen sind. Er findet Motivation, indem er sich mit anderen und sich selber misst.

Ich? Eher: „Sind die Wellen gut? Dann geh ich rein. Doch“ Surfen ist für mich eine Fun Sportart und mein Ansatz war immer, dass Surfen Spaß machen soll. Druck ist für mich unangenehm und Motivation ziehe ich aus dem Gefühl, welches mir die Zeit im Ozean bringt. Spaß- und Gesundheits- Mindset sind bei mir ausgeprägt und lassen mich immer wieder ins kühle Nass springen.

Doch während des Surftrips merkte ich, dass mein Mann sehr viel öfter im Wasser war und generell mehr Wellen bekam. Ich begann mich zu fragen, ob ich vielleicht mein Mindset ändern sollte. Es begann mich zu frustrieren, denn eigentlich wollte ich auch mehr Wellen haben.


Welches Sport-Mindset hast du?

Am Ende ist die wichtigste Frage: Fühlst du dich wohl mit deinem Mindset, oder hält es dich zurück? Einfach mal zum Spaß: Checke die Fragen aus, um herauszufinden, welcher Mindset Typ du bist!


  1. Warum mache ich Sport?

    (a) Weil es mir Spaß macht!

    (b) Um gesund und fit zu bleiben.

    (c) Um mich zu verbessern und meine PB zu knacken.

    (d) Weil ich noch nicht perfekt darin bin und weiter an mir arbeiten möchte.

    (e) Weil es mir hilft, mich mental auszugleichen.

    (f) Weil ich ein festes Ziel habe und Aufgeben keine Option für mich ist.


  2. Wie gehe ich mit Rückschlägen um?

    (a) Ich lasse mich nicht stressen, Hauptsache, ich genieße es.

    (b) Ich reflektiere und passe meine Strategie an.

    (c) Sie motivieren mich, noch härter zu trainieren.

    (d) Ich stecke mir danach noch höhere Ziele, jetzt erst recht!

    (e) Ich sehe sie als Lernmöglichkeiten und finde etwas positives an der Situation.

    (f) Sie lassen mich kalt, denn ich hab mein Ziel fest im Blick.


  3. Wie oft trainiere ich?

    (a) Wann immer ich Lust habe.

    (b) Regelmäßig, aber ohne Druck.

    (c) Nach einem festen Trainingsplan, egal was kommt.

    (d) So oft wie nötig, um meine Ziele zu erreichen.

    (e) So, wie es meinem mentalen und körperlichen Wohlbefinden entspricht.

    (f) Täglich, weil ich meine Grenzen austesten will.


  4. Wie wichtig ist mir Verbesserung?

    (a) Nicht so wichtig. Hauptsache Bewegung macht Spaß.

    (b) Ich möchte mich verbessern, aber nicht um jeden Preis.

    (c) Ich will immer das Beste aus mir herausholen.

    (d) Ich suche immer wieder neue Wege auf das nächste Level zu kommen.

    (e) Nicht sehr wichtig.

    (f) Wichtig, denn Verbesserungen sind er Motor der mich antreibt.


  5. Setze ich mir sportliche Ziele?

    (a) Nein, ich mache Sport eher spontan und ohne Druck.

    (b) Manchmal, wenn es mir sinnvoll erscheint.

    (c) Ja, ich arbeite kontinuierlich auf mein Ziel hin.

    (d) Mein Ziel ist, meine Technik zu perfektionieren.

    (e) Mein Ziel ist, meine mentale und physische Balance zu erhalten.

    (f) Mein Ziel ist, mich ständig selbst zu übertreffen.


  6. Wie wichtig ist mir die Meinung anderer zu meiner sportlichen Leistung?

    (a) Nicht wichtig, ich mache Sport nur für mich.

    (b) Ich höre mir Ratschläge an, aber setze mich nicht unter Druck.

    (c) Ich brauche Anerkennung, um motiviert zu bleiben.

    (d) Ich nehme Kritik ernst, um mich weiterzuentwickeln.

    (e) Ich lasse nur bestimmte Aussagen an mich heran und lasse Kritik an mir abprallen.

    (f) Ich ignoriere Kritik und bleibe auf meinem Weg.


  7. Wie gehe ich mit Erschöpfung oder Motivationsverlust um?

    (a) Ich pausiere einfach und mache weiter, wenn ich Lust habe.

    (b) Ich höre auf meinen Körper und reduziere das Training, wenn nötig.

    (c) Ich trainiere trotzdem weiter, weil ich mein Ziel nicht aus den Augen verlieren will und es ist wichtig dran zu bleiben.

    (d) Ich analysiere meine Routine und optimiere sie.

    (e) Ich reflektiere, was mir wirklich guttut, und passe mein Training an.

    (f) Ich nutze Erschöpfung als Antrieb, um meine mentale Stärke zu testen.


  8. Was motiviert mich am meisten?

    (a) Die Freude an der Bewegung.

    (b) Das Wissen, dass ich meinem Körper etwas Gutes tue.

    (c) Der Wunsch, mich immer weiter zu verbessern und andere zu übertreffen.

    (d) Die Perfektion einer Bewegung oder Technik, alles genau richtig auszuführen.

    (e) Das Gefühl, eine Balance zwischen Körper und Geist zu schaffen.

    (f) Die Herausforderung, niemals aufzugeben.


Auswertung:

Überwiegen (a)-Antworten? → Du hast ein Spaß-Mindset. Sport ist für dich ein Vergnügen, keine Pflicht. Du machst es, weil es dir guttut, ohne dich an strikte Regeln zu halten.

Überwiegen (b)-Antworten? → Du hast ein Gesundheits-Mindset. Dein Fokus liegt darauf, Sport als Mittel zur ganzheitlichen Gesundheit zu nutzen, ohne dich unnötig unter Druck zu setzen.

Überwiegen (c)-Antworten? → Du hast ein Wettkampf-Mindset. Leistung und Fortschritt sind dir wichtig, und du setzt alles daran, deine Ziele zu erreichen und dich mit anderen zu messen.

Überwiegen (d)-Antworten? → Du hast ein Perfektionisten-Mindset. Du willst deine Technik und Leistung ständig verbessern und höchste Präzision erreichen.

Überwiegen (e)-Antworten? → Du hast ein Achtsamkeits-Mindset. Sport ist für dich ein Weg, innere Balance zu finden und deine mentale sowie körperliche Gesundheit zu stärken.

Überwiegen (f)-Antworten? → Du hast ein extrem Durchhalte- Mindset. Du forderst dich selbst immer heraus und suchst nach Wegen, dich ständig zu übertreffen.


Wie du dein Mindset aufs nächste Level bringst

Suchst du nach neuen Möglichkeiten dein Mindset weiter zu entwickeln? Vielleicht können dir diese Ideen dabei helfen:


Ändere deine Story

Statt dir einzureden: „Ich bin halt kein Wettkampf-Typ“ oder „Ich bin nicht diszipliniert genug“, versuch’s mal mit: „Ich bin jemand, der aus jedem Training was mitnimmt.“ Die Art, wie du über dich denkst, bestimmt, wie du dich verhältst.


Gamify dein Training

Mach aus deinem Sport ein Spiel! Erstelle Challenges mit Freunden, belohne dich für Meilensteine oder nutze Apps, die Training spielerisch gestalten. Wenn’s sich nach Spaß anfühlt, bleibt man automatisch dran.


Trainiere deinen inneren Trash-Talker um

Alle haben diese nervige innere Stimme, die sagt: „Heute läuft’s nicht“ oder „Du bist nicht gut genug“. Statt zu versuchen, sie zu unterdrücken, gib ihr eine andere Rolle – lass sie dein Coach sein, nicht dein Kritiker. Beispiel: „Heute war’s nicht mein bester Tag, aber ich hab trotzdem was gelernt.“


Mache Dinge anders als gewohnt

Immer dieselbe Routine? Langweilig. Probier mal was Neues – wechsel die Sportart, trainiere zu ungewohnten Zeiten, ändere dein Umfeld. Ein kleiner Tapetenwechsel kann frischen Drive bringen.


Tu so, als wärst du schon der Mensch, der du sein willst

Stell dir vor, du wärst schon jemand mit genau dem Mindset, das du dir wünschst. Was würdest du tun? Wie würdest du denken? Schlupfe in deinen Gedanken in diese Rolle.


Es gibt kein „besseres“ oder „schlechteres“ Mindset – doch dich mit deinem eigenen Mindset auseinander zu setzte, kann dir helfen dich selber im Sport zu verstehen. Wenn du dich selber besser verstehst, kannst es dir helfen deine Ziele besser zu erreichen. Nutze dein bestehendes Mindset oder baue dir ein neues Mindset auf.





 
 
 

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